Die Ursachen für Lernschwierigkeiten sind vielfältig. Es könnte sich um unentdeckte Teilleistungsstörungen wie Legasthenie oder Verhaltens- und emotionale Störungen wie Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörungen handeln. Möglicherweise leidet der betroffene Schüler aber unter allgemeineren Belastungsfaktoren, Prüfungsangst, starkem Stresserleben, motivationalen Defiziten oder emotionalen Schwierigkeiten.
Nach möglichst gründlicher Untersuchung der Gesamtsituation können hierauf aufbauende Therapiemodule vorgeschlagen werden. Oft ist es nötig, fehlgelaufene Lernprozesse zu korrigieren und mithilfe sinnvoller Strategien das Lernen auf neue Füße zu stellen. Bei erheblichen Lernproblemen ist der Aufbau einer günstigen Selbstregulation erforderlich.
Eine wichtige Rolle hierbei spielen die sogenannten exekutiven Funktionen (kognitive Flexibilität, Inhibition und Handlungsplanung, Arbeitsgedächtnis). Die exekutiven Funktionen besitzen eine hohe Vorhersagekraft für Lernerfolg und Schulerfolg, höher noch als der IQ. Diese Komponenten können praktisch gefördert werden. Sie sind Grundvoraussetzungen für gelingendes Lernen.
Auch Unterstützung und Strukturierung der oft angespannten Hausaufgabensituation oder allgemein konfliktreichen familiären Interaktion im schulischen Kontext können helfen, Belastungen zu reduzieren. Kognitiv-verhaltenstherapeutische und lernpsychologische Therapiebausteine helfen, die Stressbewältigung zu trainieren oder Prüfungsängste zu verringern und eine positive Selbstzuschreibung (Attributionsstil) in Leistungssituationen aufzubauen oder allgemein zur Emotionsregulation.
Die Praxis KleinerFuchs bietet hierzu Beratung und unterstützende Maßnahmen für Eltern und Kinder an.
Analog zum Vorgehen in der Legasthenietherapie ist auch hier Transparenz sehr wichtig. Wissen über die Zusammenhänge (Psychoedukation) hilft beim „learning to learn“. Stets wird dies begleitet von einer Förderung persönlicher Ressourcen und der Widerstandsfähigkeit (Resilienz) des betroffenen Kindes oder Jugendlichen. Die Stärkung des Selbstvertrauens und der Selbstwirksamkeit (d. h. der Überzeugung, dass sich auch schwierige Situationen aus eigener Kraft erfolgreich bewältigen lassen) sind hierbei handlungsleitend. Ziel ist ein schrittweiser Gewinn an Zuversicht und Lernfreude.